SpielArt Nr. 32
Was soll man eigentlich inhaltlich über ein Theaterstück sagen, in dem sich auf scheinbar chaotische Weis Texte von Morgenstern, Fühmann, Jandl, Petri, Brecht, Zungenbrecher, Abzählreime, Kinderlieder, Nonsens aneinander reihen, in dem Ottos Mops mit dem Mops in der Küche auf einer Ebene steht und die Geschischte vom „Kleinen Und“ auch noch Platz hat?
Nur so viel: Es ist einfach wunderschön!
Dasitzen, schmunzeln, lachen, sich auch ein bisschen in die eigene Kindheit
zurückversetzen.
Sabine Kolbe zusehen, wie sie mit viel Körpereinsatz und ganz wenigen
Requisiten die Lebendigkeit der kompliziertesten Satzkonstruktionen unterstreicht,
macht einfach einen Riesenspaß, ich glaube, das lässt sich nicht
beschreiben, da muss man hingehen.
Apropos hingehen: Das muss man nicht unbedingt, die Wortfängerin kommt
auch in Schulen, Kitas und andere Institutionen. Dank dem genial einfachen
Bühnenbild von Marianne Fritz, das m Prinzip nur aus einem filigranen
Drahtgerüst besteht, das sich öffnen, schließen, teilen lässt,
das einfangen, loslassen, auftürmen kann, Wort- und Satzgerüst darstellt,
ist die Bühne ausgesprochen mobil und aufwendige Beleuchtung auch nicht
notwendig.
Empfohlen wird das Sprachspiel für Kinder ab 6 und die gehen auch voll
mit, aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob nicht die Eltern und Großeltern
doch das größere Vergnügen haben.
Bert Burkhardt